ATTRAKTIVE MITTE
Der Gertrudisplatz (Leitprojekt 3) grenzt im Westen an das zu entwickelnde Trabrennbahnareal und ist über die Heidestraße sowie den Birkenweg erschlossen. Zudem ist der Platz für den Fuß- und Radverkehr von der Herner Straße aus über die Gertrudisstraße zu erreichen. Der rund 5.000 m² große „Stadtteilplatz“ wird nur sporadisch als solcher genutzt. So findet in der Zeit von März bis Oktober zweimal pro Monat ein kleiner Feierabendmarkt und alle drei Jahre ein Schützenfest statt. Ansonsten dient der Gertrudisplatz als Parkplatz, da er komplett befahrbar ist. Aufenthaltsbereiche sind nicht ausgestaltet.
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Im Rahmen der Masterplanung (zur Umsetzung des Leitprojekt 1) wurde unter Beteiligung der Bürgerschaft ein neues Nutzungskonzept für den Gertrudisplatz unter Einbeziehung der angrenzenden Trabrennbahnentwicklung durch das Büro De Zwarte Hond aus Köln erarbeitet. Hierbei wurden die verschiedenen Anforderungen an den Platz mit der Schaffung einer lebendigen und attraktiven Mitte zwischen dem zentralen Versorgungsbereich „Heidestraße“ und dem neuen Wohngebiet an der Trabrennbahn verknüpft. Mit der Umgestaltung soll die Alltagstauglichkeit des Gertrudisplatzes verbessert und die Aufenthaltsqualität gesteigert werden.
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Folgende Meilensteine sah das Konzept von De Zwarte Hond für eine Bürgerpartizipation vor:
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Ideenwerkstatt 18. April 2023
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Konzeptwerkstatt 20. Juni 2023
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Präsentation Aufsichtsrat SER 10. August 2023
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Präsentation der Ergebnisse und Beschluss
Vorzugsvariante im STA 04. Dezember 2023
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Vorstellung der Ergebnisse der Öffentlichkeit
In den Prozess der Bürgerbeteiligung wurden darüber hinaus wichtige Akteure aus dem Stadtteil, u. a. die Caritas sowie die Kath. Kirchengemeinde St. Antonius/St. Gertrudis, einbezogen und werden auch künftig über den Fortschritt der jeweiligen Planungen informiert.
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Bürgerbeteiligungsverfahren
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Ideenwerkstatt
Am 18. April 2023 fand die Ideenwerkstatt als Auftaktveranstaltung der Bürgerwerkstatt in den Räumlichkeiten des Pfarrheims St. Gertrudis statt. Zuvor wurde die Veranstaltung u. a. über Flyer, einen Aufruf über die Projekthomepage der SER (unter dem Reiter „Aktuelles“) sowie über das Stadtteilmanagement beworben.
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Im Zuge der Ideenwerkstatt konnten Ideen und Wünsche zur Neugestaltung des Platzes eingebracht werden. Vor Ort fanden sich zahlreiche Anwohner*innen und weitere Interessierte sowie Vertreter*innen aus Politik, Verwaltung und der SER ein.
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Zu Beginn der Veranstaltung fand eine Begehung des Platzes (sowie des Vorplatzes an der Herner Straße) statt. Während der Begehung wurden die Anwesenden zur Vergangenheit des Platzes befragt, welche Nutzungen es gab und wie der Platz früher gestaltet war.
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In Kleingruppen konnten die Teilnehmenden anschließend ihre kreativen Ideen zur Entwicklung des Gertrudisplatzes einbringen.
Erarbeitung Konzepte
Aus den gesammelten Ideen und Anregungen wurden durch De Zwarte Hond die folgenden drei Szenarien für den Gertrudisplatz entwickelt, die in der Konzeptwerkstatt in Zusammenarbeit mit der Bürgerschaft weiter ausgearbeitet wurden.
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Szenario 1: Grüner Gartenhof (siehe Abbildung 1)
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Weiterführung der derzeitigen Struktur und Nutzung einer befestigten Platzfläche
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Eine langgestreckte, multifunktionale Platzfläche mit starkem Bezug zur Kirche und Doppelnutzung als Parkplatz
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Entwicklung einer umlaufenden grünen Zone, welche sich die Bewohnenden aneignen können.
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Reduzierung Erschließungsfläche an den Vorgärten auf ca. 3,5 m.
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Vorplatz Heidestraße wird grüner: „Warten unter Bäumen“
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Szenario 2: Grüner Quartiersplatz (siehe Abbildung 2)
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Szenario ausgehend von der Verlagerung des Marktes und aller Events zum Heidesee
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Umlaufend kann, wie im Bestand, an einigen Stellen einseitig geparkt werden
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Im Kontrast entsteht eine grüne gartenartige Platzmitte, die mit Objekten und Angeboten definiert wird.
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Ergänzende Baumpflanzungen in freier Anordnung
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Vorplatz Heidestraße wird überwiegend zum Parken genutzt, zusätzliche Bäume sorgen für Schatten
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Szenario 3: Grün und Grau (siehe Abbildung 3)
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Zweiteilung des Gebietes
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Im Westen das heutige Prinzip, als Multifunktionsfläche für PKW, Markt und Festzelt
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Im Osten als Grüner Platz als Ergänzung des Kirchenvorplatzes
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Zentrales Element wird der „Kost Nix Pavillon“, erweitert um ein „Kost Nix Café“
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Vorplatz Heidestraße wird grün und mit einer großen Mobilitätsstation bebaut
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Konzeptwerkstatt
Am 20. Juni 2023 fand daraufhin die Konzeptwerkstatt, ebenfalls im Pfarrheim St. Gertrudis, statt. Auch diese Veranstaltung wurde wie zuvor beschrieben beworben.
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Bei der Konzeptwerkstatt konnten die Teilnehmenden die drei zuvor gezeigten Szenarien, die durch das Büro De Zarte Hond auf Grundlage der Ideen und Anregungen aus der Ideenwerkstatt erarbeitet wurden, bewerten und weitere Vorschläge und Ideen einbringen. Auch an dieser Veranstaltung nahmen zahlreiche Anwohner*innen und weitere Interessierte sowie Vertreter*innen der Politik, der Verwaltung sowie der SER teil.
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Zu Beginn der Veranstaltung wurden die drei ausgearbeiteten Szenarien den Teilnehmenden vorgestellt. Im Nachgang wurden die Szenarien in Kleingruppen bewertet. Hier konnten Wünsche und Anregungen eingebracht werden. Am Ende wurden die eingebrachten Ideen und Änderungswünsche nochmals betrachtet.
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In diesem Zusammenhang wurde das Thema „Schützenfest“ sowie die daraus resultierenden Lärmbelästigungen sehr kontrovers und emotional diskutiert. Mehrheitlich wurde die Meinung vertreten, dass das Schützenfest, wenn möglich, an einem anderen Ort stattfinden soll.
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Im Ergebnis haben sich die Teilnehmenden mehrheitlich für das Szenario 2 „Grüner Quartiersplatz“ ausgesprochen, auch wenn damit dort keine Marktnutzung mehr möglich sein wird.
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Die Vorzugsvariante der Bürgerbeteiligung wurde zwischenzeitlich durch das Büro De Zwarte Hond unter Berücksichtigung der Anregungen und Ergänzungen aus der Bürgerschaft konkretisiert und visualisiert und kann den nachfolgenden Abbildungen 4 bis 6 entnommen werden.
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Mit der Umgestaltung des Gertrudisplatzes soll die aktuell fast in Gänze versiegelte Platzfläche großräumig entsiegelt und naturnah sowie mit verschiedenen qualitativen Aufenthalts- und Verweilmöglichkeiten ausgestattet werden. Die diagonal über den Gertrudisplatz verlaufende Fuß- und Radwegeverbindung soll die Ost-West-Verbindung zwischen der Herner Straße und dem ehemaligen Trabrennbahnareal stärken. In diesem Zusammenhang sollen die Bestandsbäume möglichst erhalten und durch zusätzliche (Klima-)Bäume ergänzt werden. Das Thema Parken soll nur noch umlaufend in Teilbereichen möglich sein. Die Umfahrung des Gertrudisplatzes ist als Einbahnstraße vorgesehen.
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Nach Umgestaltung des Gertrudisplatzes werden dort weiterhin kleinere Veranstaltungen und Festivitäten, wie beispielsweise der Feierabendmarkt, stattfinden können.
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Weiteres Vorgehen
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Nach Beschlussfassung im STA am 04. Dezember 2023 wurde das favorisierte Konzept der Öffentlichkeit in Form von Flyern sowie über die hiesige Projekthomepage vorgestellt.
Der Fördermittelgeber hat bereits signalisiert, dass die Vorzugsvariante auf Basis des Szenarios 2 „Grüner Quartiersplatz“ mit der einhergehenden Entsiegelung sowie der Begrünung und Pflanzung zusätzlicher Bäume grundsätzlich förderfähig ist und eine entsprechende Zuwendung in Aussicht gestellt.
Eine bauliche Umgestaltung des Gertrudisplatzes soll erst nach Abschluss des westlichen Bauabschnitts der Blitzkuhlenstraße (zw. Knotenpunkt Herner Straße und Kreisverkehr Maybachstraße) erfolgen.
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Abbildung 1: Szenario 1 - Grüner Gartenhof; Copyright: De Zwarte Hond
Abbildung 2: Szenario 2 - Grüner Quartiersplatz; Copyright: De Zwarte Hond
Abbildung 3: Szenario 3 - Grün und Grau; Copyright: De Zwarte Hond
Abbildung 4: Lageplan Vorzugsvariante - Grüner Quartiersplatz; Copyright: De Zwarte Hond
Abbildung 5: Visualisierung Vorzugsvariante - Grüner Quartiersplatz; Copyright: De Zwarte Hond
Abbildung 6: Visualisierung Vorzugsvariante - Grüner Quartiersplatz; Copyright: De Zwarte Hond